Lavendel richtig pflegen & zurückschneiden: So geht‘s!

Lavendel wird zweimal im Jahr zurückgeschnitten: Einmal im Frühling und einmal im Herbst. Dabei ist zwischen dem Hauptschnitt und dem Formschnitt zu unterscheiden. Wann welcher Schnitt zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wann Sie Ihren Lavendel gepflanzt haben.

Schneiden Sie Ihren Lavendel einmal im Jahr (etwa Ende März/Anfang April), nach dem letzten Nachtfrost und kurz bevor er austreibt, radikal zurück. Durch den Rückschnitt gelangt mehr Licht an die Pflanze und das fördert wiederum ein gleichmäßiges, gesundes Wachstum. Schneiden Sie den Lavendel jedes Jahr zurück.

Schneiden Sie Ihren Lavendel einmal im Jahr (August oder September) nach der Blüte in Form. Schneiden Sie dabei nur die verblühten Blüten und obersten Pflanzenteile ab. Schneiden Sie den Lavendel jedes Jahr auf diese Weise zurück, damit er seine schöne kompakte Form behält.

Hauptschnitt – das klingt ziemlich arbeitsintensiv, ist es aber nicht. Mit dem richtigen Gartenwerkzeug und ein paar praktischen Tipps ist die Arbeit im Handumdrehen erledigt. Wie es geht, lesen Sie hier:

Beim Hauptschnitt Ende März/Anfang April kann der Lavendel ziemlich radikal bis auf die verholzten, kahlen Triebe zurückgeschnitten werden. Schneiden Sie dabei die grünen Triebe bis kurz vor den verholzten Stellen ab (nicht ins Holz!). Wenn die Triebe bis ins Holz zurückgeschnitten werden, besteht die Gefahr, dass der Lavendel nicht mehr austreibt.

Benötigtes Werkzeug: Wir empfehlen Ihnen, für den Hauptschnitt eine gute Gartenschere zu verwenden. Damit lassen sich auch die etwas dickeren Zweige mühelos abschneiden.

Junger Lavendel (damit sind neu gepflanzte Pflanzen gemeint) sollte gegen Ende April leicht zurückgeschnitten werden. Aber schneiden Sie nicht zu viel ab! Schneiden Sie nur die ersten grünen Spitzen an der Oberseite der Pflanze ab. Dadurch wird ein kompakter, buschiger Wuchs gefördert, und die abgeschnittenen Teile werden schnell durch neue Triebe ersetzt. Schneiden Sie Ihren Lavendel im ersten Jahr zwei- bis dreimal auf diese Weise zurück, damit er sich zu einem dichten Strauch entwickeln kann. Er blüht dann zwar etwas später im Jahr, aber umso schöner!

Aber nicht nur Jungpflanzen können auf diese Weise zurückgeschnitten werden. Auch ältere Pflanzen sollten im Frühjahr zurechtgestutzt werden, damit sie möglichst lange und schön blühen. Der Lavendel wird dadurch stärker austreiben und möglicherweise noch ein zweites Mal blühen. Durch das Einkürzen wird außerdem ein kompakter, buschiger Wuchs gefördert.

Benötigtes Werkzeug: Am besten und schnellsten geht das Stutzen des Lavendels mit einer mechanischen Heckenschere.

Wenn Ihr Lavendel zu groß geworden oder sehr stark verholzt ist, kann ein radikaler Rückschnitt helfen. Dabei werden alle Triebe so kurz wie möglich abgeschnitten. Das bedeutet, dass auch die verholzten Triebe zurückgeschnitten werden. Bei einem derartigen Rückschnitt besteht allerdings die Gefahr, dass der Lavendel danach nicht mehr austreibt und eingeht.

Wie groß ist die Chance, dass Lavendel nach einem radikalen Rückschnitt wieder austreibt? Das hängt ganz vom Standort, den jeweiligen Bedingungen und davon ab, ob sich bereits neue Triebe gebildet haben. Befindet sich zwischen den verholzten Trieben auch junges Grün, dann ist das ist ein gutes Zeichen und erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Lavendel wieder erholt. Durch das Abschneiden der verholzten Teile gelangt nämlich mehr Licht zu den neuen Trieben, wodurch sich diese besser entwickeln können. Sind keine neuen Triebe zu sehen und steht der Lavendel viel im Schatten, dann ist es an der Zeit, den alten Lavendel durch eine neue Pflanze zu ersetzen.

Gut zu wissen: Von allen Lavendel-Arten verträgt Lavandula angustifolia den Rückschnitt am besten.

Die Lavendelblüte neigt sich im August und September dem Ende zu. Sie können Ihren Lavendel am besten gleich nach der Blüte zurückschneiden. Warten Sie damit nicht zu lange, denn der erste Nachtfrost kann den zurückgeschnittenen Pflanzen schaden. Schneiden Sie die verblühten Blütenstände und den obersten Teil der grünen Triebe ab. Dadurch bringen Sie Ihren Lavendel wieder in die gewünschte Form. Ob Sie ihn lieber halbkugelig oder gerade schneiden, bleibt Ihnen überlassen!

Hinweis: Beim Formschnitt ist es wichtig, den Lavendel nicht zu kurz zu schneiden. Die dichten grünen Triebe schützen die Pflanze nämlich vor Frost und Winternässe.

Lavendel bevorzugt einen sonnigen Standort. Das gilt sowohl für Pflanzen im Beet als auch für die Topf- oder Kübelhaltung. Aber auch im Halbschatten gedeiht Lavendel gut.

Lavendel kommt mit wenig Wasser aus und kann auch heiße Sommer schadlos überstehen. Die Pflanzen zeigen im Allgemeinen selbst an, ob sie Wasser brauchen. Wenn der Lavendel seine Blätter hängen lässt, wird es Zeit, ihn zu gießen.

Im Kübel oder Topf trocknen Pflanzen schneller aus als im Freiland, da die Wurzeln nicht auf Wasser aus dem Boden zurückgreifen können. Lavendel im Kübel oder Topf sollte etwa zweimal pro Woche gegossen werden. Bei sehr heißen Temperaturen kann sich der Wasserbedarf erhöhen. Da Lavendel keine Staunässe verträgt, müssen Pflanzgefäße so beschaffen sein, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Achten Sie darauf, dass das Pflanzgefäß Löcher im Boden hat und bringen Sie mit COMPO BIO GRANUPLANT Drainage- und Pflanzgranulat am Boden des Pflanzgefäßes eine zusätzliche Drainage-Schicht an.

Die Lavendelpflanzen nehmen in der Wachstumsphase sehr viele Nährstoffe aus dem Boden auf. Diese Nährstoffe sind wichtig, damit sich die Pflanzen gut entwickeln und vor allem schön und lange blühen können. Deshalb muss der Boden rechtzeitig mit den entsprechenden Nährstoffen angereichert werden. Darüber hinaus sind gesunde Pflanzen, die ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Gut gepflegter Lavendel verbreitet außerdem einen noch intensiveren Duft. Düngen lohnt sich also!

Düngen Sie Ihren Lavendel zweimal im Jahr mit COMPO BIO Universal Langzeit-Dünger mit Schafwolle. Dieser Spezialdünger enthält genügend Nährstoffe für 120 Tage. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man die Pflanzen im frühen Frühjahr und im Sommer düngt.

Da bei Lavendel nicht alle Blüten auf einmal aufblühen, kann er im Prinzip durchgehend geerntet werden. Man kann aber auch bis zum Ende der Blütezeit warten und die duftenden Zweige erst nach dem Rückschnitt trocknen. Der herrliche Duft des Lavendels kann auf verschiedene Arten konserviert werden: